In der Reihe „Engagement vor Ort – Projekte stellen sich vor“ stellen wir euch heute das Projekt „Das Jüdische Gemeindehaus in Oberhavel erstrahlt in neuem Glanz – ein Ort für Vielfalt und Begegnung“ der Jüdischen Gemeinde „Wiedergeburt“ des Landkreises Oberhavel e. V. vor.
Jüdisches Leben in Oberhavel
In Brandenburg lebten vor 1933 etwa 9.000 Jüdinnen und Juden in mehr als 20 Gemeinden. Nach 1945 lebten auf dem Gebiet des heutigen Landes Brandenburg nur noch vereinzelt Juden. Erst ab 1991 gründeten Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion wieder jüdische Gemeinden in Potsdam, Cottbus, Frankfurt (Oder), Brandenburg an der Havel, Bernau, Oranienburg und Königs Wusterhausen mit mittlerweile insgesamt rund 2.000 Mitgliedern.
Die Jüdische Gemeinde Oberhavel hat Ende des Jahres 2020 die Liegenschaft in der Lehnitzstraße 36 in Oranienburg vom Land gekauft. Der im Jahr 2000 gegründeten Jüdischen Gemeinde ‘Wiedergeburt‘ gehören etwa 200 Mitglieder an.
Mit der Eröffnung des neuen Synagoge- und Gemeindehaus in Oranienburg entsteht ein Ort, der Akzeptanz, Vielfalt und ein offenes und tolerantes Miteinander repräsentiert. Am 10. Dezember 2023 lud die Gemeinde zum Chanukka-Fest ein und in Kooperation mit der Partnerschaft für Demokratie und der Fachstelle Antisemitismus haben sie die Ausstellung Jüdisches Leben in Brandenburg am 20. Dezember 2023 anlässlich des Besuchs der Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linke) in Begleitung von Mitarbeitenden des Landtags Brandenburg aufgestellt.
Die Einweihung des Hauses wird am 10. März 2024 nach jüdischer Tradition stattfinden und es wird eine Mesusa angebracht. Gäste und interessierte Menschen werden u. a. mit koscheren Speisen empfangen und erhalten eine Möglichkeit für einen offenen Austausch. Das Trio Scho sorgt für einen musikalischen Rahmen.
Ein Ort für Akzeptanz, Vielfalt und Toleranz
Das Gemeindezentrum wird ein Ort, an dem jeder Hilfe bekommt, der diese erbittet. Mitglieder werden bei der Integration in die deutsche Gesellschaft unterstützt, indem Sprach- und Computerkurse und jegliche Hilfestellung bei formalen Anträgen und Behördengängen angeboten werden. Darüber hinaus dient die Gemeinde als ein sicherer Platz, an dem Jüdinnen und Juden im Landkreis Oberhavel frei ihrer Religion nachgehen können. Zudem sollen verschiedene Beschäftigungen für Kinder und Jugendliche, wie z. B. Mal- und Tanzkurse, stattfinden. Letztlich soll jede Person, die mehr über jüdisches Leben erfahren möchte, in
der Gemeinde Informationen erhalten und sich an einem respektvollen und toleranten Austausch beteiligen können.
Foto: Jüdische Gemeinde (https://juden-in-brandenburg.de/juedische-gemeinde-wiedergeburt-des-landkreises-oberhavel-e-v/)
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