Partnerschaften für Demokratie machen sich stark für Demokratie und gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit. Dieses Engagement hat im Landkreis eine lange Tradition.
Engagement in Oberhavel
Bereits seit 1997 engagiert sich das Forum gegen Rassismus und Rechte Gewalt in Oranienburg. Daraus sind weitere Initiativen gewachsen.
Der Lokale Aktionsplan (LAP) Oberhavel hat seit 2010 mit Aktivitäten zur Zurückdrängung von Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus viele Akzente im Landkreis gesetzt. Von 2011 bis 2014 wurde der LAP im Rahmen des Bundesprogrammes „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“ umgesetzt und mit Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.
Mit dem Start des Bundesprogrammes „Demokratie leben!“ im Jahr 2015 werden die Aktivitäten des LAP Oberhavel als Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Oberhavel fortgesetzt.
👉Warum eine Partnerschaft für Demokratie?
👉Wie wollen wir das erreichen?
Warum eine Partnerschaft für Demokratie?
Das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) fördert zivilgesellschaftliches Engagement auf allen Ebenen des Staates für ein vielfältiges und demokratisches Miteinander sowie die Arbeit gegen Radikalisierungen und Polarisierungen in der Gesellschaft.
Über die Partnerschaften für Demokratie sollen zivilgesellschaftlich und demokratisch aktive Menschen und Organisationen, die sich in ihrem kommunalen Umfeld für die Demokratie engagieren, gestärkt und vernetzt werden. Im partnerschaftlichen Zusammenwirken, insbesondere von kommunaler Verwaltung und Zivilgesellschaft, wird eine lebendige und vielfältige Demokratie vor Ort sowie eine Kultur der Kooperation, des respektvollen Miteinanders, der gegenseitigen Anerkennung und Unterstützung gestärkt.
Die Partnerschaften ermöglichen eine zielgerichtete Zusammenarbeit aller vor Ort relevanten Akteur*innen für Aktivitäten in den Handlungsfeldern des Bundesprogramms. Verantwortliche aus der kommunalen Politik und Verwaltung sowie Akteur*innen aus der Zivilgesellschaft – aus Vereinen und Verbänden über Kirchen bis hin zu bürgerschaftlich Engagierten – kommen zusammen und entwickeln gemeinsam anhand der lokalen Gegebenheiten und Problemlagen eine abgestimmte Strategie.
Was wollen wir erreichen?
Demokratie stärken, Teilhabe fördern und die Arbeit gegen jede Form von Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und Demokratiefeindlichkeit ermöglichen.
👉Wir wollen Initiativen, Vereine und engagierte Menschen unterstützen, die sich für ein vielfältiges und demokratisches Miteinander einsetzen.
👉 Wir wollen durch Vernetzung und Weiterbildung Austausch, Gemeinschaft Handlungssicherheit und Kompetenzstärkung stärken.
👉 Wir wollen durch Teilhabe demokratische Selbstwirksamkeit ermöglichen, indem wir einen Raums schaffen, an dem Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung gemeinsam agieren und Handlungskonzepte für den Landkreis Oberhavel entwickeln und umsetzen können.
👉Wir wollen durch die Förderung von demokratieorientierter Bildung und Teilhabe eine demokratische und weltoffene Kultur im Landkreis stärken, menschenfeindliche Tendenzen und demokratiefeindliche Verhaltensweisen zurückdrängen.
Die Partnerschaftsziele
- 1 Mitmachen statt Meckern – Demokratie (mit)gestalten!
- 2 Wir packen es an – engagiert und vernetzt im ländlichen Raum!
- 3 Geschichte vor Ort erleben!
- 4 Ein respektvolles Miteinander gestalten und erleben!
👉 Die Partnerschaftsziele genauer kennenlernen!
Wie wollen wir das erreichen?
Mit eurer Beteiligung!
- Mit Geldern aus dem Aktions- und Initiativfonds des Bundesprogrammes fördern wir eure Projekte im Rahmen der Programm- und Partnerschaftsziele.
- Mit Ansprechpersonen vor Ort: Zur fachlich-inhaltlichen Koordinierung und Unterstützung ist eine Koordinierungs- und Fachstelle eingerichtet.
- Durch Vernetzung zivilgesellschaftlicher Akteur*innen, Einrichtungen und Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung.
- Durch die Förderung von Partizipation aller Akteur*innen, um gemeinsam die demokratieorientierte Entwicklung des Landkreises Oberhavel zu gestalten.
- Durch Öffentlichkeitsarbeit um Aufmerksamkeit für euer Engagement zu erzeugen.
- Durch Jugendfonds und Jugendforen zur Stärkung der Beteiligung von jungen Menschen an Demokratie.
Fördermöglichkeiten
Wie kann ich mein Projekt fördern lassen? Wie kann ich mich als Kind oder Jugendliche/r einbringen und wo bekomme ich Unterstützung?
So erreicht Ihr uns!
Koordinierungs- und Fachstelle der Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Oberhavel
Koordinatorin
Juliane Lang
Auf dem Laufenden bleiben!
Über aktuelle Themen und Veranstaltungen könnt ihr euch unter Aktuelles und Termine informieren. Wenn ihr wissen wollt, was bisher schon im Landkreis umgesetzt wurde, klickt euch unter Projektförderung und Jugendbeteiligung durch die vielen geförderten Projekte.
Wer mehr wissen möchte!
Auf die Ohren: Die Welt der Fördermittel.

Juliane Lang, Koordinatorin der Partnerschaft in Oberhavel, erklärt im Interview mit Dennis Behrouzi von „Willkommen in Oranienburg“, wie Engagement in Oberhavel unterstützt und gefördert wird. Hört Folge 5 „Demokratie leben und die Welt der Fördermittel“ von Engagement on Air – Ein Podcast über Flucht, Migration und Mitmenschlichkeit:
Wie genau arbeitet eine Partnerschaft für Demokratie?
Partnerschaften für Demokratie sind partizipativ und gemeinwesensorientiert.
Federführendes Amt. Der Zuwendungsempfangende bestimmt das Federführende Amt. Das Federführende Amt setzt die konkreten Ziele der jeweiligen Partnerschaft für Demokratie in Verwaltungshandeln um. Es ist zuständig für die Beantragung von Bundesmitteln, deren Weiterleitung und die ordnungsgemäße Verwendung und Abrechnung der Fördermittel. Das Federführende Amt ist Initiator und damit Teil eines zu bildenden Ämternetzwerks und zentraler Ansprechpartner.
Koordinierungs- und Fachstelle. Das Federführende Amt richtet eine Koordinierungs- und Fachstelle ein. Diese soll bei einer zivilgesellschaftlichen Organisation angesiedelt sein. Federführendes Amt und Koordinierungs- und Fachstelle berufen gemeinsam ein Begleitbündnis (vormals Begleitausschuss) und ein Jugendforum. Zu den Aufgaben der Koordinierungs- und Fachstelle gehört v. a. die Gesamtkoordinierung unter Zusammenarbeit mit dem Federführenden Amt, dem Bündnis, dem Jugendforum und weiteren Akteur*innen. Die Koordinierungs- und Fachstelle übernimmt die inhaltliche-fachliche Beratung von Interessierten, die Einzelmaßnahmen umsetzen (wollen), und begleitet diese. Sie berät das Bündnis zu den Einzelmaßnahmen und spricht dazu Empfehlungen aus. Die Koordinierungs- und Fachstelle ist zuständig für die Öffentlichkeits- und lokale Vernetzungsarbeit.
Begleitbündnis. Das zentrale Gremium einer Partnerschaft für Demokratie ist das Bündnis. Es stellt einen breiten Zusammenschluss aller relevanten demokratischen zivilgesellschaftlichen Akteur*innen vor Ort dar. Alle Ämter, die das Ämternetzwerk bilden, sind Teil des Bündnisses, ebenso mindestens zwei Vertreter*innen des Jugendforums. Das Bündnis ist für die strategische Planung und Organisation der Partnerschaft für Demokratie zuständig und entwickelt auf der Basis einer Situations- und Ressourcenanalyse ein kommunales Handlungskonzept. Das Bündnis prüft die von zivilgesellschaftlichen Organisationen beantragten Einzelmaßnahmen (Projekteingaben) und spricht eine Förderempfehlung aus. Das Bündnis gibt sich eine Geschäftsordnung.
Jugendforum. Zur Stärkung der Beteiligung von jungen Menschen an der Partnerschaft für Demokratie wird ein Jugendforum eingerichtet sowie ein Jugendfonds für selbstkonzipierte Projekte bereitgestellt. Das Jugendforum wird von Jugendlichen in einer selbst gewählten
Form eigenständig organisiert und geleitet und trägt somit zur zielgruppenorientierten Ausgestaltung der Partnerschaft für Demokratie bei.
Förderung. Für die Umsetzung der Aufgaben der Partnerschaften für
Demokratie wird eine maximale Fördersumme pro Förderjahr je Partnerschaft für Demokratie festgelegt. Den geförderten lokalen und regionalen Bündnissen werden im Rahmen des Bundesprogrammes jährlich Gelder für einen sogenannten Aktions- und Initiativfond zur Verfügung gestellt, aus dem konkrete Projekte (Einzelmaßnahmen) finanziert werden können. Das können beispielsweise sein: ein Demokratiefest, ein Theaterprojekt, Plakataktionen, Lehr- und Informationsmaterialien oder Projekte mit Schulen.
Gesonderte Mittel. Für Maßnahmen zur Partizipation, Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit werden den geförderten Bündnissen gesondert Mittel zur Verfügung gestellt. Im Rahmen der angestrebten Vernetzung sollen zudem zivilgesellschaftliche Akteure im Themenfeld aus der Region an der Entwicklung und Fortschreibung der Partnerschaft aktiv beteiligt werden. Hierzu finden jährliche Demokratiekonferenzen statt, zu der alle relevanten zivilgesellschaftlichen Akteure, entsprechende Einrichtungen und Verantwortliche aus Politik und Verwaltung eingeladen werden, um partizipativ den Stand, die Ziele und die Ausrichtung der weiteren Arbeit in der Partnerschaft zu reflektieren und zu bestimmen.
Jugendfonds. Zur Stärkung der Beteiligung von jungen Menschen an Demokratie richtet die Partnerschaft darüber hinaus Jugendforen ein, die von Jugendlichen selbst organisiert und geleitet werden. Zur Umsetzung eigener Maßnahmen werden den Jugendforen gesondert Fördermittel, die Jugendfonds, bereitgestellt.
👉 Weiterlesen zum Bundesprogramm, Zielen, Förderrichtlinien unter: Bundesprogramm „Demokratie leben!“ – Startseite
Seit 2006 sammelt und archiviert die Vielfalt-Mediathek des IDA e. V. zusammen mit dem DGB Bildungswerk als einzige Institution die vielen Materialien der Bundesprogramme gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus und macht sie einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. Auf diese Weise wird auch die Nachhaltigkeit der Materialien und Projekte gesichert. Die Nutzer*innen können die Inhalte und Materialien kostenlos abrufen und ausleihen. Die Vernetzung möglicher Kooperationspartner wird dadurch ebenfalls gefördert.