In der Reihe „Engagement vor Ort – Projekte stellen sich vor“ stellen wir euch heute das Projekt „Nein zur digit@len Gewalt“ an der Grundschule Liebenwalde, durchgeführt vom umgedacht e. V. und unterstützt durch die Schulsozialarbeit, vor.
Ziel des Projektes ist es, einen Beitrag zu einem sicheren und gewaltfreien Umgang miteinander im Internet zu leisten. Dafür wird die äußerst wichtige und in Deutschland stark
vernachlässigte Prävention im digitalen Raum an die Schulen gebracht. Den Schüler*innen wird dabei vermittelt, mit technischen und interpersonellen Gefahren im Internet umzugehen.
Durch das Projekt wird eine gesunde Dialogkultur unterstützt, die ein respektvolles Miteinander ermöglicht und in das Zusammenleben vor Ort übergreift. Indem aufgezeigt wird, dass Worte digital genauso verletzend sein können wie tätliche Gewalt, werden die Kinder für ihre Worte sensibilisiert. So können auch Gruppen, die überproportional zu Opfer von Hass im Netz werden (z. B. Migrant*innen, Menschen mit Beeinträchtigung und Mitglieder der Quere-Community) geschützt werden.
Prävention im digitalen Raum
Zu Beginn des Workshops werden mit verschiedenen Methoden die Gefahren im Internet, ob Pädophilie, Rassismus oder verstörende Videos, gesammelt und besprochen. Im weiteren Verlauf vertieft sich das Projekt auf die digitale Gewalt in Form von Mobbing und Hate-Speech. Durch Rollenspiele, kreative Arbeit und Gruppenaufgaben werden die Schüler*innen angeleitet, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Dabei sollen sie feststellen, dass Worte auch durch einen Bildschirm verletzend sein und nicht toleriert werden können. Diese Arbeit will zukünftigen Täter*innen vorbeugen.
Um aktive Opferhilfe zu betreiben, werden Hilfsangebote, Anlaufstellen vor Ort und digitale Beratungsangebote ausführlich besprochen. Der Grundsatz, „Wer dem Opfer nicht hilft, hilft dem Täter“, soll verinnerlicht und als Grundsatz in das eigene Handeln übernommen werden.
Neben der Arbeit mit den Schüler*innen besteht die Möglichkeit, einen thematischen Elternabend durchzuführen. Erfahrungsgemäß tragen die Kinder den Schultag nach Hause, wo dieser reflektiert werden muss. Hierzu dient ein vorformulierter Elternbrief mit Informationen und Hilfestellungen, den die Kinder vor dem Workshop nach Hause tragen. Nach der Durchführung in der Klasse bekommen die Schüler*innen ein zehnseitiges Handout, welches sie sich mit ihren Eltern zusammen anschauen können.
#Bildung und Prävention im Gemeinwesen
#Bildung und Prävention in Schulen/ Bildungseinrichtungen
#Bekämpfung Rassismus und Menschenfeindlichkeit
Die Durchführung des Projektes bricht mit den Standards des „normalen Unterrichts“ und arbeitet viel mit non-formellen Bildungsmethoden. Im Vordergrund stehen dabei Interaktivität, spielerisches Lernen und ein sicherer Raum, der offen für Dialog und Austausch ist. Letzteres wird durch die ebenfalls jungen, aber intensiv geschulten Referent*innen vom umgedacht e. V. ermöglicht, die den Schüler*innen auf Augenhöhe begegnen.
Nach Umsetzung sind die Schüler*innen gewappnet für einen sicheren Umgang mit dem Internet, Sozialen Medien und der digitalen Welt des Jahres 2022. Der soziale Zusammenhalt der Kinder auch außerhalb der Schule ist gestärkt, es ist ein Verständnis für Zivilcourage im Internet geschaffen, das die Kinder, Lehrkräften und Eltern als Multiplikator*innen weitertragen. Sicherheit und Umgang im Netz werden zu einem „Thema beim Abendessen“, wo offen und ehrlich über die eigenen Erfahrungen gesprochen werden kann. Hilfe- und Anlaufstellen für Opfer digitaler Gewalt sind bekannt und werden aktiv genutzt.
Auch dein Projekt für Schulen, Orte oder Gemeinschaften unterstützen wir mit Fördermitteln und Öffentlichkeitsarbeit: